Umstritten: Vergleichbarkeit im internationalen Wettbewerb
Unter Forschenden wird die Aussagekraft internationaler Hochschulrankings durchaus skeptisch gesehen. Bemängelt wird vor allem, dass sie den spezifischen Strukturen des deutschen Systems nicht gerecht werden, das auf ein vielfältiges Angebot angelegt ist. Auf dem internationalen Markt konkurrieren deutsche Hochschulen, die Bildung weitgehend kostenfrei anbieten, mit Universitäten, die sich über Studiengebühren und Fundraising finanzieren. „Hochschulen angloamerikanischer Prägung bilden Finanzierungs- und Betreuungsmodelle ab, die wir in Deutschland nur partiell bespielen können“, stellt Dr. Johannes Keller-Herder fest. In der Hochschulentwicklung (HSE) der Universität Freiburg befasst er sich unter anderem mit allen Fragen rund um das Thema Ranking, von der Bearbeitung der erforderlichen Kennzahlen bis hin zur Analyse der Ergebnisse. Die internationale Öffentlichkeitswirkung lasse sich gar nicht hoch genug einschätzen, betont er. „Verändern können wir diese Spielregeln nicht. Die Frage ist vielmehr, wie gehen wir damit um?“ Der Versuch, der Öffentlichkeit und der Politik in einem hochkomplexen Wissenschaftsumfeld einfache Orientierung zu bieten, sei verführerisch. „Dem können wir uns nicht entziehen.“